Zum Thema Meeting war unser Leiter Jens Dröge zum Interview bei Radio Neckaralb Live eingeladen. Im Gespräch mit Bernd Kollmann konnten die Hörer viel Interessantes und Wissenswertes erfahren. Die Inhalte dieses Inhaltes können Sie im folgenden Beitrag nachlesen:
Das Wort „Meeting“ lässt jeden sofort aufschrecken. Diese Termine gelten als Zeitverschwendung.
Das Wort „quälend“ kommt dabei automatisch in den Sinn. Durch ziellose Reden und Diskussionen, Ausschweifungen und Langweile entsteht wenig Lust, stundenlang zusammen zu sitzen und doch ohne Ergebnis auseinanderzugehen.
Meetings haben einen schlechten Ruf. Warum ist das so?
Das liegt oft daran, dass in zu kurzer Zeit viel zu viel verlangt wird. Kaum jemand kann es sich erlauben, Mitarbeiter mehrere Stunden aus dem Produktionsprozess herauszunehmen. Also versucht man möglichst viel in der zur Verfügung stehenden Zeit zu erledigen. So kommt es zu unkonkreten Resultaten: Entweder werden minimale Kompromisse erzielt, oder keiner weiß genau was er oder sie bis wann zu erledigen hat.
Es kann auch vorkommen, dass für das Thema zwar genug Zeit angesetzt wurde, aber nicht die richtigen Teilnehmer eingeladen wurden. Oder zu viele. Ein Meeting mutiert vor allem dann zum Zeitfresser, wenn persönliche Differenzen zwischen den Teilnehmern einen fachlichen und sachlichen Austausch unmöglich machen.
Was aber am häufigsten zu beobachten ist: 80% der Redezeit werden von 20% der Teilnehmer dominiert. Die Beteiligung bleibt damit auf der Strecke. Gleichzeitig sinkt die Chance, dass das Beschlossene auch von den Beteiligten akzeptiert wird. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Branchenverband Bitcom herausgefunden hat, dass während eines Meetings 82% der Teilnehmer mit dem Handy im Internet surfen.
Welche Alternativen zum „klassischen“ Meeting gibt es?
Ein Meeting muss nicht per se schlecht sein. Alternativen liegen z.B. im Workshop, oder aber auch in der Telefon‑, bzw. Videokonferenz.
Eine sehr gelungene Alternative kann ein Workshop mit LEGO® SERIOUS PLAY® sein. In diesen Workshops werden in kürzester Zeit signifikante Resultate erzielt. In einem solchen Meeting hat keiner die Gelegenheit, am Handy zu spielen, denn jeder muss sich gleichermaßen einbringen, wird aber auch gleichermaßen gehört. Durch die Versachlichung und Konzentration auf ein Modell, werden persönliche Differenzen außen vorgelassen werden.
Gibt es Tipps um ein Meeting doch zum Erfolg werden zu lassen?
Ein Meeting wird dann erfolgreich, wenn die Erwartungshaltung klar kommuniziert wurde. Außerdem müssen die richtigen Personen am Tisch sitzen. Jeder, der nichts zum Thema beitragen kann, muss den Raum wieder verlassen. Sicher ist dessen Arbeitszeit woanders produktiver eingesetzt.
Des Weiteren ist es wichtig, sich nicht an eine Agenda zu klammern. Was zählt, sind Ergebnisse. Wenn Sie sich klar darüber sind, was erreicht werden soll, dann wird der ganze Prozess vom Ergebnis her gesteuert. Das heißt, dass auch von der geplanten Tagesordnung abgewichen werden kann und soll.
Um herauszufinden, was das Ergebnis sein soll, helfen vier Fragen:
- Wie sieht für Sie das beste Ergebnis aus?
- Welchen Unternehmenszielen muss das Meeting gerecht werden?
- Stellen Sie sich vor, der Termin war erfolgreich. Was hat sich zum Besseren gewandelt?
- Angenommen, das Meeting ist nur eines in einer Reihe von weiteren Aktivitäten. Was ist das große, umfassende Ziel?
So erreichen Sie, dass der Organisator des Meetings über das Ziel reflektiert, gegebenenfalls nachschärft oder auch das Meeting ausfallen lässt, weil das Ziel noch unkonkret ist.
Welche Methoden der Moderation sollte man kennen um ein Meeting erfolgreich zu leiten?
Um diese Frage zu beantworten, muss erstmal definiert werden, was einen guten Moderator ausmacht. Denn er muss den Prozess begleiten können und das kreative Potenzial der Teilnehmer freisetzen können. Gleichzeitig muss ein guter Moderator jeden einzelnen in den Prozess einbeziehen und dafür sorgen, dass jeder seine Ansichten und Perspektiven gleichberechtigt und vorurteilsfrei ausdrücken kann.
Des Weiteren schafft ein guter Moderator eine gesunde Arbeitsatmosphäre, strukturiert den Prozess und gibt den „roten Faden“ vor.
Es gibt verschiedene Formen von Meetings. Welches ist das Produktivste?
Dazu muss zunächst klar sein, was das Ergebnis sein soll. Denn jede Form hat seine Vorteile.
Bei einer Telefonkonferenz sind Teilnehmer in der Regel nur Zuhörer und werden nur vereinzelt Beiträge bringen. Das kann z.B. für Statusabfragen sehr sinnvoll sein, denn als Mitarbeiter kann ich nebenher andere Dinge erledigen.
Der Vorteil der Videokonferenz ist die Einsparung von Reisezeit. Zwar kann man sein Gegenüber sehen, aber eine direkte Interaktion über Flipchart oder Metaplankarten findet nicht statt. Dennoch kann es Sinn ergeben, eine solche Form für Präsentationen oder ähnliches zu nutzen.
Das klassische Meeting hat aber durchaus seine Berechtigung. Voraussetzung ist, dass es entsprechend gestaltet ist, nach Ergebnissen gesteuert wird, die richtigen Teilnehmer eingeladen sind und diese entsprechend gleichberechtigt einbezogen werden. Wie bereits erwähnt, erleben wir, dass dieses Ziel am besten mit LEGO SERIOUS PLAY erreicht werden kann.
Wenn es nur um Selbstdarstellung geht oder darum Informationen zu kommunizieren, gibt es sicher geeignetere Plattformen, wie z.B. das Schwarze Brett oder das Intranet.
Gibt es eine Aussage oder eine Studie zu der Zeit, die unproduktiv in Meetings verbracht wird?
DIE ZEIT hat kürzlich eine Studie zitiert, nachdem pro Beschäftigten, den es auf der Welt gibt, jede Woche 4,5 Stunden in Meetings vergeudet werden. Das führt alleine bei einem Konzern wie Daimler mit weltweit rund 289.000 Mitarbeitern 2017 zu ca. 1.300.000 Stunden wöchentlich.
Hier können Sie das Interview bei Radio Neckaralb Live nochmal hören:
Teilnehmerstimmen:
… Ein sehr spannendes Interview
… Gute Analyse des Problems
… Das höre ich mir nochmal an
… Das hat Lust auf mehr gemacht.
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